Erfolge in der Zellforschung
CDS-Mitglied Prof. Dr. Inna Lavrik konnte mit ihrer Arbeitsgruppe "Translationale Entzündungsforschung", von der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, beeindruckende Forschungsergebnisse zum molekularen Mechanismus des programmierten Zelltods erzielen. Die Ergebnisse ihrer Forschung wurden nun in der international renommierten Fachzeitschrift EMBO Journal veröffentlicht.
Die Forschenden fokussierten sich auf den „Todesrezeptor“ CD95 und seine Rolle in der Steuerung von Zellüberleben und -sterben. Die komplexe Signalweiterleitung innerhalb der Zelle konnte vom Team und insbesondere von den Erstautoren M.Sc. Corinna König und Dr. rer. nat. Nikita Ivanisenko auf molekularer Ebene entschlüsselt werden.
Zentrale Erkenntnis der Forschungsarbeit ist die detaillierte Beschreibung der Bildung und Funktion des Nekrosoms, eines makromolekularen Proteinkomplexes, der eine alternative Form des Zelltods, die Nekroptose, vermittelt. Es ist dem Team gelungen zu zeigen, dass mehrere der sogenannten RIPK1-Moleküle an das Nekrosom rekrutiert werden und RIPK1-Oligomere bilden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die Aktivierung des Signalwegs und der Zelltodprozess maßgeblich durch diese Oligomerisierung gesteuert wird.
Das Team arbeitete eng mit Prof. Dr. Thilo Kähne vom Institut für Experimentelle Innere Medizin (iEIM) zusammen. In einem gemeinsamen Ansatz gelang es erstmals die Zusammensetzung des Nekrosoms per Massenspektrometrie im Detail zu analysieren.
Die Forschungsergebnisse sind nicht nur als grundlegender Beitrag zur biomedizinischen Forschung relevant, sondern können auch neue Ansätze für die Entwicklung therapeutischer Strategien eröffnen. Störungen im Ablauf des programmierten Zelltods sind ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen.